Arbeitsmodelle für Ärzte flexibler gestalten - die KBV geht in die Offensive
Flexiblere Regeln für die ärztliche Berufsausübung hat die
Kassenärztliche Bundesvereinigung KBV gefordert. „Ärzte müssen in
unterschiedlichen Berufsausübungsgemeinschaften arbeiten und einfacher als
bislang Kollegen anstellen dürfen. Die Bindung an eine einzige Praxis ist
deutlich zu lockern“, forderte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler
auf der Vertreterversammlung seiner Organisation am 9. September in Berlin. Künftig
sollten angestellte und teilzeittätige Ärzte zunehmend Mitglieder der
Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sein. Nötig seien dazu insbesondere
Änderungen am fünften Sozialgesetzbuch und der Zulassungsverordnung.
Köhler warnte außerdem davor, integrierte Versorgung künftig vermehrt an
Krankenhäusern stattfinden zu lassen. KVen könnten entsprechende Leistungen
besser und günstiger anbieten. „Eine kürzlich von Prof. Dr. Fritz Beske
vorgelegte Studie hat gezeigt: Länder, die im Vergleich gut abgeschnitten
haben, haben auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil ambulanter
Leistungen“, führte er aus. Der Verdacht liege nahe, dass die größten
Unwirtschaftlichkeiten im stationären Sektor zu finden seien, so Köhler.
Gegen überstürzte Korrekturen beim Einheitlichen Bewertungsmaßstab sprach sich
das Vorstandsmitglied Ulrich Weigeldt aus. „Korrekturen werden wir im Paket
umsetzen. Eine endlose Abfolge von Änderungen wollen wir den Ärzten nicht
zumuten“, erklärte er vor der Vertreterversammlung.
link zur KBV:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)