Gute Medizin zu bezahlbaren Preisen
Der erstmals veranstaltete Gesundheitswirtschaftskongress hat am 7. und 8.
September die „Hamburger Thesen der Gesundheitswirtschaft für eine
patientenorientierte Gesundheitspolitik“ an die Adresse der Politik gerichtet.
Die Thesen seien, so Kongresspräsident Prof. Heinz Lohmann vom Veranstalter
WISO Hanse Management, abgeleitet aus den Diskussionen der rund 400 Teilnehmer
zur Modernisierung des Gesundheitssystems.
Diese sei genauso wichtig wie die bekannte Diskussion über die Einnahmeseite
der Sozialversicherungen. In einer humanen Gesellschaft müssten Unternehmen der
Gesundheitswirtschaft eine Gesundheitspolitik fördern, die auf ein
patientenorientiertes Wettbewerbssystem im Gesundheitssektor abziele.
Die Thesen:
1. Das Vertragsprinzip ersetzt die Budgetstruktur als Regelsystem
(Vertragsfreiheit für Krankenkassen, Krankenhäuser etc.).
2. Unternehmerische Kreativität durch Abbau der Überregulierung (zum Beispiel
bei Krankenhausplanung und staatlicher Investitionsfinanzierung)
3. Wachstum durch Konzentration und Vernetzung (von Hochleistungszentren in den
Metropolen mit den Gesundheitszentren in der Fläche)
4. Komplexleistungen zu Komplexpreisen zur Überwindung der Sektorentrennung in
der Medizin (Behandlungspakete mit ambulanten, stationären, rehabilitativen
Leistungen einschließlich Arzneimittel und Medizinprodukte, „Markenmedizin“)
5. Der Staat bestimmt die Marktordnung und regelt den Patientenschutz: Für
Anbietermonopole und staatlich geschützte Freiräume ist in einem Wettbewerbssystem
kein Platz mehr.
Die Gesundheitswirtschaft erwartet von der Politik, so der Veranstalter,
entscheidende Schritte in dieser Richtung Die Chancen seien „riesig“:
„Modernität durch Wettbewerb verwirklicht gute Medizin zu bezahlbaren Preisen.“